Lou

Isländer x Tinker

Wallach, ca. 8 Jahre 

"Das Pony, das lieber woanders wäre"



Lou lernte ich kennen Anfangs Juni 2015. Seine Besitzerin hatte Probleme wandte sich an mich weil sie glaubte, er vertraue ihr nicht mehr so "wie vor dem Verladen". Ebendieses hatte 2 Stunden gedauert und mit Gewalt geendet, bis das Pony im Hänger stand. Bei meinem Besuch sah ich, dass die Probleme weitaus grösser waren: Lou riss sich los, überrannte und schlug nach Menschen. Hier war dringend Hilfe nötig.

Also kam Lou (mit seinem Stallkumpel Spirit) kurzerhand zu uns. Statt meine Freizeit zu geniessen (unsere Pferde waren auf der Alp), arbeitete ich intensiv, jeden Tag mit Lou. Seine Besitzerin hatte recht gehabt: Das Thema ist Vertrauen. Aber nicht nur im Bezug auf sie. Lou hatte lange vor ihr gelernt, sich zu verabschieden: Blick weg, weichen wenn nötig, aber ohne Verbindung. Das ganze kleine Pferd ist gefüllt mit Angst: Der Kopf immer oben, Bauch und Muskeln immer gespannt, die Atmung flach. Über 30 Minuten brauchte er, bis er sich mir im Roundpen das erste Mal zuwenden konnte. 

Nach 3 Wochen gab es erste Moment der Entspannung, Blitzlichter von Vertrauen. Zum Heimgehen hatte ich ein Ziel: Obwohl wie nie Hängertraining gemacht hatten, wollte ich, dass Lou alleine einsteigt. Er hat mir das Geschenk gestattet. Wunderbar!

 

Seine Besitzerin besuchte 3 Wochen später den Paul Dietz-Kurs 2015. Nach einem schwierigen Start steigerten sich beide Schritt für Schritt, und nach 4 Tagen konnte sie Lou ohne Probleme führen und manövrieren - ein grosser Fortschritt für dieses Paar, das noch so viel voneinander lernen darf. Kurze Zeit später konnte Lou wieder geritten werden, und das tägliche Handling zu Hause klappte gut.